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Die Gemäldegalerie am Kulturforum weist einen außergewöhnlichen Bestand europäischer Malerei des 13.-18. Jahrhunderts auf.

Im Grunde genommen gehören die Sammlungen der deutschen Malerei des 13.-16. Jahrhunderts (Albrecht Dürer, Lucas Cranach d.Ä.) und die niederländische Malerei des 14.-16. Jahrhunderts (Jan van Eyck, Hieronymus Bosch) zu den bedeutendsten ihrer Art. Demgegenüber ist auch die holländische Malerei des 17. Jahrhunderts (Rembrandt van Rijn, Jan Vermeer) relevant. Ebenfalls die Bestände der italienischen Malerei des 13.-16. Jahrhunderts bieten einen umfangreichen Epochenüberblick (Giotto di Bondone, Sandro Botticelli).

Genter Altar

Aktuell sind es gleich zwei Ausstellungen, die einen Besuch wieder einmal lohnenswert machen. Beispielsweise ist in der zentralen Wandelhalle der weltbekannte Genter Altar als ein Flickwerk aus Originalen, Kopien und Reproduktionen ausgestellt. Diese stammen allesamt aus den Berliner Beständen. Denn das Original darf schon lange nicht mehr auf Reisen gehen.

Das monumentale Werk stammt vom Niederländer Jan van Eyck (möglicherweise auch dessen Bruder Hubert van Eyck) und wurde 1432 oder 1435 in der Genter Kathedrale St. Bavo aufgestellt. Dadurch wird die bewegte Zeit des Altars hier in die Mitte des Geschehens gerückt, ist doch auch sie Anlass für die Ausstellung. Der Altar befand sich nämlich seit 1821 in Besitz der Berliner Sammlung. Dieser wurde nach Ende des 1.Weltkrieges als Reparationszahlung für den Überfall auf das neutrale Belgien abgegeben. Das Preußen überhaupt erst in Besitz des Altars kam, lag an der Geringschätzung der Altniederländischen Malerei. Das heisst ein Bild, dass sich mit der Erforschung dieser Epoche und des Altars im Laufe des 19. Jahrhundert ändern sollte.

Kupferstuchkabinett

Im Kupferstuchkabinett sind in der aktuellen Schau Holzschnitte, Kupferstiche und Zeichnungen von Lucas Cranach dem Älteren (1472-1553) und Lucas Cranach dem Jüngeren (1515-1586) zu sehen. Aufgrund der riesigen Sammlung des Kupferstichkabinetts, werden abwechselnd verschiedene Künstler und Themen in den Fokus gesetzt. Folglich werden diese im kleinen, aber feinen Rahmen im Kupferstichkabinett der Gemäldegalerie ausgetellt.

Das Zeitalter der beiden Cranachs war geprägt durch den reformatorischen Geist. Ihre Bilder stellen selbstverständlich Martin Luther, aber auch Humanisten wie Erasmus von Rotterdam, Philipp Melanthon und andere Reformatoren in den Mittelpunkt. Hierzu zeichnen sie sich Heldengleich durch besondere Tugendhaftigkeit aus.

Gemäldegalerie, Matthäikirchplatz

Di/Mi/Fr/ 10-18Uhr
Do 10-20Uhr
Sa/So 11-18Uhr

„Der Genter Altar in Berlin“ – noch bis 29.03.2015

http://www.smb.museum/museen-und-einrichtungen/gemaeldegalerie/home.html

© Bild 1: Staatliche Museen Berlin, Gemäldegalerie – Michiel Coxcie, Anbetung des Lammes, Kopie nach dem Genter Altar, 1558, Berlin. / Bild 2: Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett / Jörg P. Anders – Lucas Cranach d. J.: Bildnis Martin Luthers aus dem sogenannten Stammbuch Cranachs, 1543. Pinsel in Aquarellfarben auf Pergament, KdZ 398.