Die Rummelsbucht muss zum Jahresende ausziehen, der Holzmarkt kann das Eckwerk nicht bauen, am RAW Gelände wird der nächste Glas und Stahlkastenin die Höhe wachsen und wenn am nächsten Tag kein Feiertag ist, müssen Open Air Veranstaltungen um 20 Uhr zu Ende gehen. ist zu einer festen Vokabel im Berliner Sprachgebrauch geworden.
Der Raum für Gegenkultur wird kleiner
Die Beschränkung der Öffnungszeiten wirkt sich nicht nur auf Veranstaltungen elektronischer Musik aus. Auch das Berlin Jazz Experiment am Holzmarkt wurde deshalb abgesagt.
Die Gründe dafür sind immer unterschiedlich und in der Summe meist schwer nachvollziehbar. Es führt zu immer kleiner werdenden Räumen für freie Projekte, Gegenkultur und zum Clubsterben. Die Aufwertung der Orte erst durch die kulturelle Nutzung zu Stande gekommen ist, und sie nun Opfer ihres eigenen Erfolges werden. (Sehr schön beschrieben hier als zombifizierte Stadt)
Clubkultur ist auch ein Wirtschaftsfaktor
Es zeigt auch, dass die Politik immer noch nicht (ausreichend ) begriffen hat, welchen Stellenwert Berlin mit dieser einzigartigen freien Szene und der Clubkultur hat.
Wie politisch diese Orte sein können, habe ich in meinem Blogartikel vom letzten Jahrzur AfD wegbassen Demo dargelegt.
Es gibt Schritte in die richtige Richtung, wie die Einrichtung eines Lärmschutzfonds, die mit von der Clubkommission initiiert wird und das weitere Clubsterben verhindern soll. Dieser wird selbst von CDU-Politikern unterstützt. Warum?, Die Clubbranche in Berlin ist mit 1,48 Milliarden Euro Umsatz ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor geworden.
Stadtplanerische Fehler in der Rummelsburger Bucht
Dennoch treffen Politiker*innen in der Rummelsburger Bucht stadtplanerische Entscheidungen, die auf Jahrzehnte die Stadtpolitik beeinflussen – wegen dem Druck auf dem Wohnungsmarkt auch mit Stimmen von Linken und Grünen.
Möglich ist das vor allem, weil es bei Gewerbemieten keinerlei Mietbeschränkungen wie bei Wohnungsmieten gibt. Diesen Missstand gilt es zu beheben. Leider ist das durch den Fokus auf Wohnen auf Bundesebene kein Thema bis jetzt.
Weitere Schließungen durch Verlängerung der Stadtautobahn?
Das Clubsterben geht mit dem about blank, der Else und der Wilden Renate weiter, wird der Autobahnabschnitt der A100 wie aktuell geplant, weiter verlängert. Eine verkehrspolitische Entscheidung, die auf einem völlig anachronistischen Verkehrskonzept beruht und in einer modernen Stadtplanung nichts mehr verloren hat.
Was ist zu tun? Genau wie bei den Wohnungsmieten gilt es eine politische Öffentlichkeit für diese Themen zu schaffen. Die Menschen die diese Freiräume regelmäßig nutzen, zu politisieren und sich für den Erhalt dieser zu engagieren.
Der Holzmarkt hat einen Aufruf gestartet den man zeichnen kann um kulturelle Freiräume zu erhalten.
Die Bucht sucht einen neuen Raum und auch ihren Aufruf kann man unterstützen.
Das Bündnis A100 stoppen, macht gegen den nächsten Bauabschnitt der Stadtautobahn mobil.
Im Frühjahr wird es eine neue Führung von mir eigens zur Clubkultur und ihrer Bedeutung für die Kunst & Kulturszene sowie der Stadtentwicklung geben. Stay tuned!