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Wow! Man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus während dieser zweistündigen Führung durch The Haus – Berlin Art Bang. Die Zeit ist relativ kurz bemessen. Man schafft es kaum sich genügend Zeit für jeden Raum zu nehmen.

Es ist ein Wahnsinnsprojekt was die Berliner Street-Art-Crew DIE DIXONS dort innerhalb weniger Monate mit der Hilfe von zahlreichen Künstlern auf die Beine gestellt haben. Jeder Winkel des Gebäudes – von den Fluren, über das Treppenhaus und die Toiletten sind ganzheitlich gestaltet worden. Das bedeutet von der Decke über die Wände und auch den Boden.

„Die verdammten Brandschutzteppiche mussten mindestens acht mal gestrichen werden, bis sie auch nur annähernd den Farbton angenommen haben“ beklagt sich unser Guide Sidney Arnold.

108 Räume – 165 Künstler

Er ist einer der Künstler und gibt jeweils nur eine kurze Einführung. Schließlich reden wir hier von 108 Räumen auf fünf Etagen und insgesamt 165 Künstlern die an dem Projekt mitgearbeitet haben.

Obwohl somit nur wenig Zeit für die einzelnen Räume bleibt, schafft es Sidney uns geschickt einen sehr guten Eindruck von dem Projekt zu vermitteln. So kommen wir in Flure die mit ihren wahnwitzigen geometrischen Mustern kaum lange angesehen werden können, über detaillierte Tape-Art (Klebebande) oder riesige Gipsfüße (Mario Mankey) die wirken als seien sie gerade durch die Decke gebrochen.

Zwei Monate Laufzeit und keine Fotos

Wenig Zeit ist ein gutes Stichwort. Ganz der Vergänglichkeit von Street Art und Graffiti entsprechend, wird es diesen Ort nur zeitlich begrenzt geben. Ende Mai wird das seit Jahren leer stehende ehemalige Bankgebäude abgerissen und mit ihr die Kunst zu Grabe getragen.

Daran erinnern werden auch keine Handybilder. Smartphones gilt es nämlich am Eingang konsequent in einer Plastiktüte zu verstauen und auch dort zu belassen: „Sonst ist das der schnellste Weg nach draußen“ werden wir zu Beginn belehrt.

Wer etwas mit nach Hause nehmen möchte, kann das mit dem Begleitwerk zur Ausstellung „The Buch“ tun (wenn es nicht gerade vergriffen ist) und hat somit seine Erinnerung. Gleichzeitig stellt The Buch auch neben den Führungen die einzige Einnahmequelle dar. Aus dessen Erlös die Künstler bezahlt werden, die ansonsten ohne Gage gearbeitet haben. Der Eintritt ist grundsätzlich frei, Spenden sind aber gerne gesehen.

Eines der großen Kunsthighlights des Jahres

Die Erinnerung aber bleibt. Man hat nach dem Besuch das Gefühl, dass man erst einmal eine Weile verarbeiten muss. Und das man am Liebsten direkt wieder hin möchte.

The Haus ist definitiv eines der ganz großen Kunsthighlights des Jahres! Also schnell hingehen, etwas Vergleichbares wird man eine Weile lang vergeblich suchen müssen. Wer kann, geht am Besten unter der Woche tagsüber. oder mit dem Einplanen von Wartezeiten. Eine geführte Tour kann man vorbuchen, allerdings mittlerweile fast nur noch auf Wochen im Voraus.

Aber es lohnt sich – definitiv!

The Haus – Berlin Art Bang
Nürnberger Straße 68/69
10878 Berlin
www.thehaus.de

© The Haus – Berlin Art Bang, Berlin 2017

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