Pünktlich zum Beginn des schönen Frühlingswetters habe ich ein paar Menschen aus der Berliner Kultur- & Bloggerszene eingeladen, um sich meine neue Stadtführung anzusehen. Während des Tweetup/Instawalks zum Thema “Berlin Protest & Gentrifizierung” wurden die Hashtags #Protestkultour, #Berlinkultour und #Mietenwahnsinn verwendet.
Das Thema Mieten ist in Berlin, aber auch in anderen Großstädten in den letzten Jahren stärker in den Fokus gerückt. Steigerungsraten von rund 100% in innerhalb von zehn Jahren im Durchschnitt sprechen eine sehr deutliche Sprache.
Was bedeuten Milieuschutz, Vorkaufsrecht und co.?
Wenn es darum geht zu verstehen, was man dagegen tun kann und was bereits getan wird, wird es hingegen kompliziert.
Eine Fülle von Begriffen wie Mietpreisbremse, Mietendeckel, Vorkaufsrecht, Milieuschutz oder Moderniesierungsumlage machen die Runde. Bei diesem Rundgang möchte ich versuchen, die verschiedenen Instrumente zu erklären, aber auch miteinander ins Gespräch zu kommen. Eine Diskussion kommt schnell in Gang, weil einige der TeilnehmerInnen ihre Erfahrungen aus dem Berliner Mietmarkt zum Besten geben.
Das Thema ist längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Deutlich zeigt sich das in der steigenden Anzahl der Kiezinitiativen wie zum Beispiel Bizim Kiez. Ihr unermüdlicher Einsatz gegen Verdrängung und die Mobilisierung der Nachbarschaft zeigt, dass Protest sich lohnen kann. Das spiegelt sich auch in den Teilnehmerzahlen bei den Demonstrationen wider.
40000 Menschen gegen den #Mietenwahnsinn
25000 Menschen waren es im letzten Jahr, die gegen steigende Mieten protestiert haben. 40000 bei der Demo im letzen Monat, was sie zu den größten Demonstrationen gegen steigende Mieten in Berlin macht.
Während die Politik auf Bundesebene wenig tut, geben Initiativen wie die Deutsche Wohnen und Co. enteignen den Takt mit vor. Dass Enteignungen, (gegen Entschädigung wohlgemerkt) auf einer breiten Ebene überhaupt diskutiert werden, zeigt ganz gut, wie verzweifelt die Lage bereits ist.
Auf unserem Rundgang heute hatte ich das Gefühl, ein wenig den Blick für verschiedene Instrumente geschärft zu haben. Protest hat in Berlin, wie sich auch bei der Stadtführung zeigt, früher schon viel bewirken können und ich hoffe, dass er das auch in Zukunft weiter tun wird. Oder Um es mit den Worten der Berliner Zeitung zu sagen: „In Kreuzberg ist Protest ein Muskel“.
Vielen Dank an alle TeilnehmerInnen für diese schöne Stadtführung mit euch: MitVergnügen, AwesomeBerlin, Kulturfritzen, Stadtmuseum, Uwa2000, Walkthisway, Architektur & Städtebau, Larissa und Long.